Die Unwetter in Deutschland werden immer heftiger und richten immense Schäden an. Vor allem heftiger Hagel ist für jeden Autobesitzer ein regelrechter Albtraum. Was tut man, wenn Hagel das Fahrzeug trifft? Und wann zahlt eigentlich die Versicherung? Hier gibt es die Antworten.

Hagel bildet sich meistens im Sommer in Gewitterwolken. Heiße Luft steigt bekanntlich nach oben und so herrschen in diesen Wolken starke Aufwinde, welche die Wassertröpfchen in Höhen von teilweise über 12 Kilometer  „saugen“. Dort ist es sehr kalt, die Regentropfen gefrieren und fallen als Eiskörner wieder nach unten.

Wegen der stärkeren Aufwinde werden die Hagelkörner wieder nach oben gesaugt. Durch diesen sich wiederholenden Effekt lagert sich durch das Hin und Her durch die verschiedenen Wolkenschichten immer mehr gefrierendes Wasser an: die Hagelkörner werden immer größer, bis sie aufgrund des Gewichts schließlich zu Boden prasseln.


Die Gefahr von Hagelschauern ist vor allem in Süddeutschland in Alpennähe besonders groß. Erst Ende Mai sorgte im niederbayerischen Tittling ein schweres Unwetter mit teilweise Tischtennisball-großen Hagelkörnern für große Schäden und bundesweite Schlagzeilen. Die Eismassen mussten an manchen Stellen mit Baggern weggeräumt werden.

Manchmal ist man gegen die Naturgewalten machtlos. Wer allerdings entsprechende Unwetterwarnungen nicht auf die leichte Schulter nimmt und sein Auto entsprechend unterstellt, ist zumindest in Sachen Hagel auf der sicheren Seite.

Natürlich kann man auch unterwegs im Auto von einem heftigen Hagelschauer überrascht werden. Bei heftigen Unwettern sollte man schon aufgrund der schlechten Sicht das Fuß vom Gasepedal nehmen und notfalls mit Warnblinkanlage stehen bleiben. Wer es unter eine Brücke schafft, könnte Glück gehabt haben.

Keinesfalls sollte man mit seinem Fahrzeug den Schutz von großen Bäumen suchen, da durch Blitzeinschlag oder Sturm Äste abreißen und auf das Auto fallen könnten.

Schäden sofort dokumentieren

Wenn ein Hagelschauer das Auto erwischt hat, sollte man das Fahrzeug nach dem Unwetter genau begutachten: Oftmals sieht man zunächst die kleinen Dellen nicht, welche die Hagelkörner hinterlassen haben. Tipp: Beulen und Dellen sieht man am besten, wenn das Auto frisch gewaschen ist.

Autofahrer, die nur eine Haftpflichtversicherung haben, müssen Schäden selber bezahlen. Ein Hagelschaden ist nur über eine Teil- oder eine Vollkaskoversicherung gedeckt. Als Geschädigter sollte man auf alle Fälle so schnell wie möglich  die Schäden dokumentieren und an die entsprechende Versicherung weiterleiten.

Eine Reparatur erfolgt oftmals durch so genannte Dellendoktoren, die sich darauf spezialisiert haben, die Dellen ohne aufwändiges Procedere mit Spezialwerkzeugen einfach herauszudrücken. Dadurch erfolgt auch keine Wertminderung des Fahrzeugs. Sind die Schäden schlimmer, kann es durchaus sein, dass das Auto neu lackiert werden muss.

Hin und wieder kann man aber auch einfach nur froh sein, dass man mit dem Leben davon gekommen ist:

 

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