Der legendäre Golf I von 1974 ist in Deutschland entwickelt worden? Falsch. Der Audi Q2 erblickte in Ingoldstadt das Licht der Autowelt? Auch falsch. Beide Autos und noch viele andere bekannten Modelle der unterschiedlichsten Hersteller wurden eigentlich in Turin in Italien vom Unternehmen „Italdesign“ entworfen und entwickelt.

„Italdesign“ ist den wenigsten ein Begriff, da das fertige Produkt letztendlich unter der Marke des Auftraggebers präsentiert wird. Bei dem Unternehmen handelt es sich somit um einen echten „Hidden Champion“, der außerhalb der Autodindustrie nicht sehr bekannt ist.

Das Unternehmen aus Norditalien, das seit 2010 zum Volkswagen-Konzern gehört, hat rund 1000 Mitarbeiter und zählt in der Automobilbranche zu den renommiertesten Design-Studios. So hat „Italdesign“ in den vergangenen 49 Jahren für nahezu alle namhaften Autohersteller rund 300 unterschiedliche Modelle entwickelt.

Das Unternehmen sieht sich als Dienstleister, dessen Arbeit beim Entwurf des Automodells beginnt und kurz vor der Serienfertigung endet. Aus Turin kommt quasi alles – außer den Motoren, dem Getriebe und der Massenfertigung.

Die Produktionsstätten in Turin sind lediglich auf rund 250 Fahrzeuge im Jahr ausgelegt. Es handelt sich hierbei um Prototypen, Showcars oder um Kleinstproduktionen von exklusivsten Luxusgefährten.

Bislang gehört „Italdesign“ noch immer zur Kategorie „Hidden Champion“. Das soll sich ändern: Die Italiener gehen mittlerweile mit spekakulären Projekten an die Öffentlichkeit und wollen ihre Marke als bekanntes Branding in der öffentlichen Wahrnehmung verankern.

Erst vor einigen Monaten wurde das spektakuläre Projekt „Pop.Up“ präsentiert: hierbei handelt es sich um die Zukunftsvision eines Flugautos, das gemeinsam mit Airbus entwickelt wurde.

Mit dem Supersportwagen „Zerouno“ sorgte „Italdesign“ beim Internationalen Auto-Salon in Genf Anfang 2017 für jede Menge Wirbel: mit dem Traumauto, von dem lediglich fünf Stück produziert wurden, zeigten die Italiener, dass in Turin vom ersten Skizzentwurf bis zur fertigen Mini-Produktion die komplette Bandbreite verfügbar ist.

Fest steht: vom „Hidden Champion“ aus Turin wird man künftig noch jede Menge hören. Und vor allem sehen.

 

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